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KOMPLEX DER ABTEI DER HEILIGEN LUCIA

«In malerischer Landschaft, am Rande des fruchtbaren Feldes von Baška, bei dem heutigen Dorf Jurandvor, liegt eine Gegend, wo der scharfe Nordwind Bora nicht so heftig bläst, und wo am Fuße des steilen Berges frische Quellen entspringen. Die Menschen haben diese Gegend schon vor langer Zeit für ihre Ansiedlungen erkoren.» (B. Fučić)

In diesem Raum wurde noch zur Römerzeit, im 4. Jh., eine Villa rustica erbaut. Dieser spätantike Landsitz bestand aus einem Wohnhaus und verschiedenen Wirtscahftsgebäuden. Im südöstlichen Teil des Landsitzes wurde im 6. Jh. eine kleine frühchristliche Kirche errichtet.  Später wurde der ganze Komplex verbrannt und verlassen.

Im 10. Jh. formierte sich neben der renovierten Kirche ein Friedhof. Im 11. Jh. zogen in den Komplex glagolitische Mönche ein, Nachfolger der «slawischen Apostel», der heiligen Brüder Kyrill und Methodius. Diese Mönche lasen die Liturgie und die Mönchsgebete anhand von Büchern in altslawischer Sprache, die in einer slawischen Schrift – der Glagoliza bzw. der glagolitischen Schrift – geschrieben waren. Im 12. Jh. haben die Mönche der Abtei der Hl. Lucia die Mönchsregel des Hl. Benedikt angenommen und zu Benediktnern geworden.

Innerhalb der Reste der spätantiken Villa haben die Mönche eine Reihe von unregelmäßigen und einfachen, dicht um den zentralen Hof gelegenen Gebäuden erbaut. Eine neue, einschiffige frühromanische Kirche der Hl. Lucia wurde wahrscheinlich im Übergang vom 11. zum 12. Jh. erbaut.

Im 14. Jh. wurde die Kirche vollkommen erneuert. Außerdem wurde der Kirche ein Glockenturm hinzugebaut, auf dem das kroatische Wappen eingemeißelt wurde. Die Glocke, die sich noch immer im Glockenturm befindet, wurde im Jahre 1378 in der Werkstatt des Meisters Manfredinus gegossen. Unter den Ecken des Glockenturmkranzes befinden sich vier Reliefs mit den Figuren der Evangelisten: Stier – Hl. Lukas, Engel – Hl. Matthäus (an der Vorderseite), sowie Löwe – Hl. Markus und Adler – Hl. Johannes (an der Hinterseite).

Die Fürsten Frankopan von Krk haben im 14. Jh. für diese Kirche einen Tafelaltar der Hl. Lucia bestellt, der in Venedig, in der Werkstatt  des berühmten Meisters Paolo Veneziano angefertigt wurde. Dieser gotische Tafelaltar zählt zu den wertvollsten Werken der bildenden Kunst auf der Insel Krk.

Neben der Südseite der Kirchw wurde 1498 die gotische Kapelle der Rosenkranzmaria erbaut.Die Benediktiner haben die Abtei der Hl. Lucia gegen Mitte des 15. Jh.s verlassen.

Der heutige Komplex der Hl. Lucia besteht aus folgenden Teilen:

• die Kirche der Hl. Lucia mit der Kapelle der Rosenkranzmaria

• renoviertes Wohngebäude des Klosters

• arhäologischer Park (Reste des antiken Landsitzes und des Klosters).